Stapel-Stuhl

Originaltext der Einladung, per OCR digitalisiert

Stapel-Stuhl

Plakat

Plakat zur Ausstellung „Stapel-Stuhl“

Jeder hat diesen normalen Stapel‑Stuhl aus dem „Bürgerhaus Vegesack“ schon einmal gesehen, wahrscheinlich bei längeren Veranstaltungen als kontinuierlich härter werdende Unterlage erlebt. Aus der Masse der Stühle suchten wir uns einen heraus, den wir zum Bezugspunkt unseres neuen fotografischen Themas wählten. Mit unserer Frage:“Guten Morgen ! Wir sind eine Fotogruppe aus dem „Bürgerhaus,Vegesack“, würden Sie Sich mit diesem Stuhl von uns fotografieren lassen?“ versuchten wir am Samstag den 15. März 1986 Menschen in Vegesacks Fußgängerzone als Motiv zu gewinnen.

Wir, daß sind 3 Leute der Fotojugend des Bürgerhauses. Unsere Gruppe besteht seit 4 Jahren und hatten schon mehrere Ausstellungen im Bürgerhaus. Themen waren z.B. Landschaft, Objektstudien und Menschen. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um das Ergebnis einer zuvor geplanten, in sich abgeschlossenen Aktion. Unser Ziel war, daß der Passant als zufälliges „,Modell das Bild selbst mitgestaltet, im Gegensatz zu den sonst heimlichen fotografierten Schnappschüssen.

Von etwa 60 Angesprochenen ließen sich fast 30 von uns fotografieren, außerdem erlebten wir viele interessante Reaktionen der Leute, welche wir zum Teil auch textlich darstellen.

Unsere Ausstellung „Stapel‑Stuhl“ ist vom 9. Mai bis zum 24. Mai 1986 im Foyer des Bürgerhauses zu sehen.  Zur Eröffnung am 9. Mai um 19.00 Uhr sind alle eingeladen,die Interesse haben. Vielleicht wird sich der ein oder andere wiederfinden bzw. Freunde, Bekannte, Verwandte erkennen.
VIELEN DANK allen, die mitgemacht haben.

Die F 0 T 0 J U G E N D

Holger Hütte
Jürgen Langer
Sabine Timm

EINLEITUNG

GUTEN MORGEN ! WIR SIND EINE FOTOGRUPPE AUS DEM BÜRGERHAUS VEGESACK WÜRDEN SIE SICH MIT DIESEM STUHL DORT VON UNS FOTOGRAFIEREN LASSEN?

Etwa 60 Leute sprache wir am Samstag den 15. März 1986 zwischen 9.00 und 10.00 Uhr in Vegesacks Fußgängerzonen (Bremen) mit dieser Frage an.

IDEE

Hier hingegen sollte der Mensch selbst maßgeblich bestimmen, wie er sich in das Bild einbringt. Durch den Stuhl gaben wir den Rahmen vor. wir bestimmten den Aufnahmewinkel, die Brennweite und den Zeitpunkt des Auslösens. Dies waren unsere Gestaltungsmittel.

SITUATI0N

Wie reagieren die Leute? Wie sollen wir sie ansprechen? Mit wem sollen wir beginnen? Sollen wir den Stuhl abstellen und die Leute heran holen? Oder den Stuhl zu den Leuten bringen? Abwechselnd begannen wir die uns entgegenkommenden Passanten zu fragen. Gegen 10.00 Uhr war dann der Film voll und wir schlossen damit das Thema ab.

REAKTI0NEN

Überrascht waren wir von den überwiegend positiven Reaktionen. Selbst wenn uns das Fotografieren nicht gestattet wurde, fanden die Leute unsere Idee zumindest witzig und entschuldigten sich damit, nicht fotogen genug zu sein oder keine Zeit zu haben.

TECHNIK

Die Aufnahmen wurden auf FP4 gemacht, dieser gepuscht. Die Bilder der Ausstellung wurden nach dem digitalisieren (3000 dpi) ausgefleckt und in Kontrast und Helligkeit angepasst. Für die 2. Ausstellung 2003 wurden Abzüge auf DIN A3 Papier per Farblaserkopierer angefertigt und gerahmt.